Sonntag, 15. Dezember 2013

Rezension zu "Der letzte Wunsch"


Autor: Andrzej Sapkowski
Originaltitel: Ostatnie ¿yczenie (polnisch)
Verlag: Dtv
Erscheinungsjahr: deutsche Erstausgabe: 1998; Neuauflage: 2006
Seitenanzahl: 380
ISBN: 3423209933
Preis (Taschenbuch): 8,95
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Meine Meinung / Inhalt
Sapkowski bringt etwas in seine Bücher, das frischen Wind in die Welt der Fantasy-Romane bringt: Hexer. Hexer sind Mutanten, die zu Monsterjägern geschult wurden. Sapkowskis Hauptfigur ist der Hexer Geralt von Rivien, welcher einer der berühmtesten Hexer wurde. Er wurde in einer der Wolfsschulen aufgezogen und geschult. Da er von Kindesjahren an weiße Haare hatte und immer sein magisches Wolfsmedaillon um den Hals trägt ist er im Volke auch als weißer Wolf bekannt. Als wäre es noch nicht genug sich mit Monstern und falschen Entscheidungen herumzuschlagen, verliebte er sich, einem Fluch gleich, in die wunderschöne, jedoch auch unnahbare Zauberin Yennefer. Geralt verfügt über übernatürliche Reflexe durch seine Hexer-Ausbildung und geht virtuos mit dem Schwert um, was er durch sein hartes Training an der Wolfsschule erlernt hatte. Geralt kennt sich sehr gut mit Kräutern aus und ist auch fast immun gegen jegliche Gifte. Durch diesen Vorteil kann er bevor er mit einem der Monster kämpfen soll besondere Tränke herstellen, durch die er beispielsweise nachts sehen kann wie eine Katze. Der weiße Wolf ist kein typischer Fantasyheld, er stellt eher den Gipfel der Antihelden da; er ist ein einsamer Wolf, der kaum heldenhaft ist. Würden nicht immer wieder alte Bekannte oder Freunde von ihm, wie der charmante und lebensfrohe Rittersporn, seinen Weg kreuzen, wäre dies wohl eher ein melancholisches Buch. Man kann dieses Buch nicht lesen ohne zu bemerken, wie vernarrt Sapkowski in Rollenspiele ist, was leicht durch die vielen slawischen Märchen und Sagen andeutet wird, welche er so zahlreich in seine Bücher einbringt. Vor allem seine direkte, knappe und trockene Handlungsweise und Sprache seiner liebevoll beschriebenen Figuren, seine vielen kleinen und kurzen Parodien innerhalb seiner Bücher, die realistisch gelungenen Actionszenen, bei denen oftmals das Blut nur so umher spritzt und einzelne Körperteile zu Boden fallen, und das mittelalterliche Szenario, welches ein sehr düsteres und derbes Mittelalter darstellt, heben Sapkowkis Werke deutlich von der Masse aller Fantasy-Romane weltweit ab. Auch stilistisch ist "Der letzte Wunsch" eher ungewöhnlich in seiner Mischung aus slawischer Melancholie, erzählerischer Farbigkeit und der immer wiederkehrenden Beschäftigung mit grundlegenden philosophischen Fragen einerseits und frischer, unverklemmter Sprache und gelegentlich derbem Humor auf der anderen Seite. Man merkt Sapkowski doch deutlich seine Wurzeln an, die eben spürbar auch außerhalb des bekannten englisch/amerikanischen Fantasy liegen. Sapkowskis Bücherreihe zu Geralt und seinen Freunden hat auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient, als es im Moment bekommt, denn bisher ist es eigentlich fast nur in dem Heimatland des Autors bekannt, also in Polen.

Fazit
Meine Wertung: 5/5 Sterne!



Von Niklas (Gast)



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